Salute Venezia!

Nach ausgiebiger Betrachtung der Stadt aus der Sicht über den Canale Giudecca,
der etwa so breit ist wie der Rhein bei Köln, jeht et mim Böötche erübber.

Auf italienisch: prendiamo il vaporetto di Piazza di San Marco! (Weißer Pfeil)

Wow, der Blick ist schon mal toll.
Da im Hintergrund wieder Santa Maria del Salute und der Punta della Dogana.
Ganz hinten links die Redentore, da kommen wir her.
Vorne der Sammelparkplatz der Gondeln, Bacino Orseolo, d
azwischen beginnt der Canale Grande ...

... und da, unsere erste fahrende Gondel mit Gondoliere und ganz aus der Nähe!
(später findet ihr hier ein Extra-Kapitel über Gondeln)

Unser kindliche Begeisterung läßt uns gleich an der ersten Brücke
anhalten und seufzen, dabei ist es das die falsche!
La Ponte Sospieri (die Seufzerbrücke) ist erst die nächste Brücke.
Gut, seufzen wir nocheinmal!

Oben: Über diese Brücke wurden früher die Gefangenen
vom Gericht in den Kerker oder zur Hinrichtung geführt.
Hier sahen sie die Lagune zum letzten Mal und seufzten. Schnüff.

Auf dem Platz davor könnten wir jetzt alles kaufen, was man als Tourist so braucht:
Schals, Hüte, Tassen, Postkarten, Leporellos mit den schönsten Bildern...

Was man hier nicht kriegt: Gummistiefel

Die Piazzetta San Marco ist praktisch das vornehme Entre in die Stadt
ehe man zur angrenzenden größeren Piazza die San Marco kommt,
und beide stehen an diesem Nachmittag größtenteils knöcheltief unter Wasser.
Kommt hier öfter vor, regt sich keiner drüber auf.
Acqua alta (Hochwasser) gilt erst ab 1 Meter.

Hier ist der Bär los. So viele Menschen aller Nationen.
Am Aufgang zum Campanile und am Eingang zur Basilica di San Marco
endlose Schlangen.

Seht ihr die zwei Säulen im Hintergrund: auf der einen links thront der Markuslöwe
mit Flügeln und der Bibel zwischen den Pranken.
Auf der rechten San Teodoro, der war früher der Schutzpatron von Venedig,
ehe die Venizianer die Markusreliquien geklaut haben
(ehrlich: von venezianischen Kaufleuten in Alexandira im 9. Jahrhundert gestohlen - questi ladri!)

Seither ist San Marco der Ober-Schutzpatron der Stadt und Teodoro Unter-Schutzpatron

Zwischen den Säulen war früher der Hinrichtungplatz
deshalb soll es Unglück bringen, dort hindurch zu gehen.
Haben wir vorsichtshalber nicht gemacht.

Das Gebäude im Bild oben links ist übrigens der Dogenpalast - Il Palazzo Ducale.
Venedig war im Mittelalter ein Staat und wurde von einem Dogen regiert.
Stilvoll natürlich.

La Basilica di San Marco und die Piazza di San Marco.
Leider zum Teil eingerüstet und mit Planen verdeckt. Schade.

Der Torre dell' Orologio (Turm der Urologen? Nein - Turm mit der Uhr)

Auf dem phantastischen Platz herrschen strenge Sitten:
Es ist verboten, im Gehen oder Stehen zu essen und/oder zu trinken,
auf irgendwelchen Stufen zu sitzen (geschweige denn,
dabei noch zu essen oder zu trinken, das wäre dann Picnic, besonders verwerflich)
man darf auch nicht in Badekleidung den Platz betreten
oder mit nacktem Oberkörper oder barfuß.
Und das allerschlimmste Vergehen: Tauben füttern, Strafe: 500 Euro.

Auf der anderen Platzseite ist es trocken.
Als wir uns auf die Marmorstufen setzen,
um die Schuhe wieder anzuziehen (und dabei ein wenig auszuruhen),
werden wir freundlich aber bestimmt und Gottseidank kostenfrei
zurecht gewiesen von der Guardia di San Marco.
Gleich zwei Vergehen, wir stehen schnell auf.

Gut, nehmen in einem der vielen Cafés Platz, zum Beispiel im berühmten Café Florian?
Nein, machen wir nicht. Der Cappuccino kostet hier nämlich 16 Euro (pro Stück)
plus 6 Euro Musikzuschlag, denn heute ist Live-Musik.

Wir lauschen der Musik ohne zu zahlen.

Um die Schuhe im Stehen anzuziehen
und einen Blick ins legandäre Florian zu werfen
gehen wir unter eine der Arkaden

Und dann lernen wir, dass es ratsam ist,
sofort zur Seite zu springen, wenn jemand "Attenzione!" brüllt.
Das ist dann vermutlich einer der Handkarrenfahrer, die haben es immer eilig.
Autos und LKWs gibts ja hier keine.
Nachdem ich dies Bild gemacht hab,
fährt mich Typ im blauen T-Shirt doch fast um, so schnell ist er.
Anschließend haben wir Ärger mit dem Kellner des Florian,
weil wir hier ohne Schuhe rumstehen.

Das soll für heute genug Markusplatz sein,
wir kommen später wieder und verziehen uns in stillere Gassen.

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